© A. Dickhoff
Jemenchamäleons werden nicht mehr von uns gehalten
Beschreibung der Tiere
Jemenchamäleons können eine Gesamtlänge von über 55 cm je nach Verbreitungsgebiet erreichen. Da es sich bei den Tieren in unseren Terrarien um Mischformen von verschiedener Verbreitungsgebiete handelt, erreichen sie im Schnitt nur noch eine Gesamtlänge von 45 cm. Die Grundfarbe ist grün, wobei hier je nach Verbreitung hellere oder dunklere Grüntöne vorherschen. In Streßfärbung werden drei große gelbe Flecken an den Seiten deutlich sichtbar. Bei Normalfärbung sind sie bei einigen Tieren nur zu erahnen. Auf dem Rücken befindet sich ein Kamm aus kleinen Kegelschuppen. Auch an der Kehle, die bei Streß mit Hilfe des Zungenbeines aufgestellt werden kann, finden sich diese Kegelschuppen.
Geschlechtsunterscheidung
Männchen erkennt man an einem bis zu 8 cm hohen "Helm" auf dem Kopf, den Hemipenistaschen rechts und links der Schwanzwurzel und den deutlichen Fersenspornen. Letztere können schon bei Jungtieren zur Geschlechtsunterscheidung herangezogen werden. Weibchen bleiben deutlich kleiner als Männchen und der "Helm" ist ebenfalls deutlich kleiner.
Verbreitung und Lebensraum, Verhalten
Die Nominatform hat ihre Verbreitung im Jemen, während die Unterart Ch. c. calcarifer (Peters, 1871), die teilweise nicht anerkannt wird, ihre Verbreitung im Südwesten von Saudi Arabien hat. Eine Verbreitung bis in den Jemen ist möglich. Jemenchamaeleons sind wie alle Chamäleons tagaktiv. Sie bewohnen Sträucher und Bäume in feuchteren, tropischen Gebieten. Aber auch hier gibt es im großen Verbreitungsgebiet der Tiere unterschiedliche Habitate, die als Lebensraum genutzt werden.
Haltung und Pflege
Wir halten unsere Jemenchamäleons frei im Zimmer. Hierfür haben wir eine Art Freigehege gebaut. Hier ist wichtig, daß ein Ast waagerecht direkt unter der Lampe verläuft und damit als Sonnenplatz dient. Für die Beleuchtung wurde sowohl eine einfache 60 W Pflanzenlampe, als auch ein 80 W HQL-Strahler eingesetzt. Die Lampe muß soweit herunterhängen, daß eine genügende Erwärmung des Sonnenplatzes gewährleistet ist, das Chamäleon die Lampe aber nicht erreichen kann. Wenn die Lampe zu nah an dem Tier ist, droht eine direkte Verbrennungsgefahr oder spätestens, wenn das Chamäleon auf die Lampe klettert. Am Sonnenplatz sollten Temperaturen von 30° - 35°C erreicht werden. Für die Trinkwasserversorgung sorgt ein kleiner Zimmerbrunnen in der Pflanzschale. Alternativ kann auch ein Terrarienwasserfall installiert werden. Dies ist nötig, da Chamäleons nur bewegtes Wasser wahrnemen. Eine einfache Wasserschale ist demnach als Trinkgefäß ungeeignet. Ein weiterer Vorteil des Zimmerbrunnens (Wasserfalls) ist zudem eine leichte Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Dennoch muß ein- bis zweimal täglich gesprüht werden (z.B. mit Hilfe einer Sprühanlage), um eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu erreichen und Trinkwasser in Form von Tropfen auf den Blättern anzubieten. Weiterhin sollte den Chamäleons ein- bis zweimal pro Woche Wasser von der Pipette angeboten werden. Die Fütterung erfolgt mit Heuschrecken, großen Grillen und anderen Insekten direkt von der Pinzette, die vorher mit Korvimin ZVT (Vitamin- und Mineralstoffpräparat vom Tierarzt; altenativ Amivit R) bestäubt wurden. Hierbei ist darauf zu achten, die Futtertiere nicht zu dicht an das Chamäleon zu halten, da bei fehlender Dehnung die Zunge mit der Zeit verkümmert. Dies kann soweit führen, daß die Tiere überhaupt kein Futter mehr "schießen" können. Außer der tierischen Nahrung fressen Jemenchamäleons ab und zu Früchte oder Blätter. Besonders beliebt sind bei unserem Ch. calyptratus junge Blätter von Ficus benjamini und junge zusammengerollten Triebe von Philodendron sp. (Baumfreund). Man kann aber auch reifes Obst reichen.
Die Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer 12 Stunden und im Winter 9-10 Stunden. Die Senkung der Temperaturen erfolgt automatisch durch die niedrigeren Umgebungstemperaturen. Sollte das nicht ausreichen, kann man die Lampen etwas höher hängen.
Sonstiges
Bei Fragen einfach eine E-Mail an Andi!
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